Ganz in weiß…

Diese Farbwahl wird vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten gemacht, denn zu diesen Jahreszeiten finden gehäuft Hochzeiten statt und dann sind vor allem weiße Schnittblumen für den Brautstrauß, die Kirchendekoration oder für die Tische gefragt.

Weiß steht für Reinheit, Unschuld und Frieden. Vor allem die weiße Fahne gilt als Zeichen für Kapitulation bzw. sofortige Waffenruhe, wobei diese Bedeutung sich hoffentlich nicht auf die Hochzeitsgesellschaft bezieht. Bevor für Hochzeiten Weiß zum Zeichen der Reinheit und Unschuld erkoren wurde, musste diese Farbe zur Abwehr von bösen Geistern herhalten. In unserem Kulturkreis ist Weiß bei sehr vielen gesellschaftlichen und religiösen Festen wie zum Beispiel der Taufe, der Kommunion oder der bereits erwähnten Hochzeit kaum wegzudenken. Die Farbe wird bei uns niemals negativ bewertet im Gegensatz zu China, wo ihr eher unsere Bedeutung von Schwarz zugeschrieben wird. Selbst in der Werbung bedient man sich dieser Farbe, denn weiße Wäsche bevorzugt man, wenn sie „strahlendweiß“ ist. Alle hellen, und vor allem die weißen Blüten strahlen auch ohne Waschmittel, indem sie vor allem schattige, dunklere Gartenplätze aufhellen.

Weiße Blumen werden in Blumensträußen oder auch im Garten sehr gerne verwendet, um Farben, die etwas schwierig miteinander zu kombinieren sind, zu vereinen, da Weiß im Zusammenspiel mit anderen Farben oft zurücktritt und neutral wirkt. Kombiniert man Weiß nicht mit anderen Farben, sondern entscheidet sich für ein weißes Beet oder gar einen weißen Garten, so steht einem eine Vielzahl an Pflanzen zur Auswahl. Angefangen mit den Schneeglöckchen, Krokussen, Tulpen oder Narzissen fängt das Jahr in Weiß an. Weiße Iris, Pfingstrosen, Salbei, Nelken, Phlox, Anemonen, Steppenkerzen, Rittersporn und Eisenhut – Herz, was begehrst du mehr?

Reicht diese Auflistung noch nicht aus, dann kann man auch auf panaschierte Blätter zurückgreifen wie jene von Funkien, Lungenkraut oder Seggen. Vielleicht gefallen auch silbrig-weiße Blätter wie jene vom Sonnenröschen, der Elfenbeindistel oder der Katzenminze. Immer wieder gerne als zusätzlichen Blickfang im weißen Garten oder neben einem weißen Beet kommen weitere weiße Elemente zum Einsatz wie beispielsweise eine Bank, weiße Fensterläden am Haus oder weiße Übertöpfe. Mit der Liebe zum Detail lässt sich so manches trostlose Plätzchen in ein wahres Kunstwerk verwandeln.

Strahlendweiß, reinweiß oder blütenweiß: Weiß ist nicht immer gleich Weiß oder einfältig, sondern eher vielfältig, vor allem wenn man die Anzahl der weißblühenden Stauden in Betracht zieht. Ein berühmtes Beispiel ist der weiße Garten in der Gartenanlage vom Sissinghurst Castle (England), der schon zahlreichen Gartenliebhabern als Quelle der Inspiration für den eigenen Garten gedient hat.

 

Nadine Weirich

Dipl.-Ing. der Landschaftsarchitektur

 

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