Der Braune Storchschnabel – Geranium phaeum ‘Samobor’
In den Braunen Storchschnabel (Geranium phaeum „Samobor“) verliebt man sich erst auf den zweiten Blick. Die violett-braune Blüte kann leicht untergehen, wenn grelle Farben oder mächtige Blütenträume danebenstehen. Dennoch möchte ich Ihnen diese Pflanze ans Herz legen, auch wenn sie nichts mit den „Geranien“ in unseren Balkonkästen zu tun hat.
Der Braune Storchschnabel ist im Voralpenland zu Hause; hier besiedelt er kühle bis feuchte Waldränder und Wiesen, die nicht zu oft gemäht werden dürfen. Halbschatten wird gut vertragen, an einem kühlen Standort ist auch ein vollsonniger Standort in Ordnung.
Die schöne Sorte „Samobor“ wurde westlich von Zagreb in Kroatien, nahe der gleichnamigen Stadt gefunden. Neben der etwas größeren, sehr farbintensiven braun-violetten Blüte ist vor allem die dunkelbraune Zeichnung auf den Blättern bemerkenswert.
Die mehrjährige Staude wird etwa 50 cm hoch. Die Blütezeit liegt bei uns von Ende April bis Ende Juni, je nach Höhenlage. Dabei werden die Einzelblüten etwa 15-18 mm groß. Nach der Blüte bilden sich die langen, storchschnabelähnlichen Früchte, von denen die Gattung ihren deutschen Namen hat.
Die „Geranien“ unserer Balkonkästen gehören botanisch zu einer anderen Gattung, den Pelargonien. Auch hier deutet der deutsche Name „Reiherschnabel“ auf die sehr ähnlichen schnabelförmigen Früchte hin.
Verwendet werden sollte Geranium phaeum „Samobor“ in naturnahen Pflanzungen auf eher frischen Böden. Dabei sollten kleine Gruppen gepflanzt werden, um die Wirkung zu erhöhen. Nach der Blüte kann diese abgeschnitten werden; sie bleibt bis zum Wintereinbruch als schöne Blattzierstaude ein Blickfang.
Wenn sie Fuß gefasst hat, kann sie sich gegenüber anderen zarten Begleitstauden durchaus behaupten – die Begleiter sollten also nicht zu zart besaitet sein! Wundervoll sehen diese Geranien mit cremeweißen Iris aus, oder in der Nachbarschaft von Carex-Arten.
Eike Jablonski (LTA)