Zitronenmelisse für den Hausgebrauch

Küchenkraut, Teekraut, Heilpflanze

Im Frühjahr ist eine günstige Gelegenheit, Zitronenmelisse zu pflanzen oder ein vorhandenes Exemplar zu teilen und so zu vermehren, damit es reicht für alles, was Zitronenmelisse Nützliches zu bieten hat. Für einen normal großen Haushalt reichen drei Pflanzen, die man vorteilhaft im März vor dem Austrieb setzt. Die nächste Gelegenheit zur Pflanzung kommt im August/September nach dem zweiten Rückschnitt der Triebe.

Zitronenmelisse stammt zwar ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist hier jedoch ausreichend hart. Sie wird zwischen 50 und 70 cm hoch und wünscht einigen sonnigen Platz, gedeiht jedoch zufriedenstellend auch noch an einem leicht sonnigen Standort. An Bodenfeuchtigkeit, Nährstoffen und Humus möge es nicht mangeln, vergeht doch im Sommer kaum ein Tag, an dem Zitronenmelisse nicht von ihren Blättern samt Trieben hergeben muss.

Die frischen, klein gehackten Blätter würzen alle grünen Salate mit pikantem Zitronengeschmack. Schon der Duft der zwischen den Fingern zerriebenen Blätter ist erfrischend verführerisch. Deswegen passt Zitronenmelisse zu Quarkaufstrich, Kräuterbutter, Mayonnaisen, Fisch- und Fleischsalaten. Sie ist außerdem ein unentbehrlicher Bestandteil von Kräuteressig.

Bildunterschrift: Menschen schätzen das Zitronenaroma der Blätter von Melisse, Bienen den Nektar der weißen Blütchen in den Blattachseln.

Von Frühjahr bis Herbst liefert Zitronenmelisse Blätter für Tee, solo oder in Verbindung mit anderen Kräutern wie Pfefferminze. Man bestimmt selbst, wie stark der Tee sein soll, gibt entsprechend frische Blätter in ein Gefäß, übergießt mit kochendem Wasser, lässt zehn Minuten ziehen.

Zitronenmelisse ist auch ein Heilkraut. Das verdankt sie ihren gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen Citral, Citronella, Linalool, Geraniol, Aldehyden, Gerb- und Bitterstoffen. Sie sind verantwortlich für die beruhigende Wirkung der Melisse auf die gesamte körperliche Verfassung. Wem die Nerven flattern, wer selbst todmüde abends nicht zu Ruhe kommt oder unter Magenbeschwerden leidet, sollte immer mal wieder Melissentee trinken.

Klar, dass bei so viel Nützlichem man auch im Winter nicht auf Zitronenmelisse verzichten möchte. Dafür werden Triebe geschnitten und getrocknet, und zwar das erste Mal vor der Blütenbildung nicht tiefer als 15 cm über der Erde, das zweite Mal nicht später als Mitte September. Die Triebe in nicht zu großen Bündeln binden und an einem schattigen, luftigen Platz bei höchstens 35 Grad rasch und schonend trocknen. Die trocknen Blätter von den Stielen rebbeln und in gut schließender Dose aufbewahren.

 

Ilse Jaehner

 

 

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