Actinidia kolomikta, der Flamingo-Strahlengriffel

Viel zu selten sieht man in Luxemburg eine sehr attraktive, nicht allzu hoch wachsende Kletterpflanze, eine Verwandte des bekannten Kiwi: den Flamingo-Strahlengriffel, „Actinidia kolomikta“. Dabei verdiente dieses robuste, unkomplizierte Klettergehölz eine weite Verbreitung in unseren Gärten.

Der etwas unbeholfene Name „Strahlengriffel“, der die Anordnung der weiblichen Blütenorgane in der Blüte beschreibt, mag vielleicht dazu beitragen, dass die zweihäusige Pflanze (es gibt weibliche und männliche Pflanzen) kaum bekannt ist

Dabei sind die Blätter vor allem der männlichen Pflanzen außerordentlich bemerkenswert und attraktiv. Die Oberseite einiger Blätter färbt sich teilweise oder ganz zunächst in einem metallischen Weiß, das darauf langsam in Hellrosa umfärbt. Je älter die Pflanze wird, desto intensiver wird die Färbung der Blätter.

Bei den männlichen Pflanzen ist die Färbung wesentlich stärker ausgeprägt als bei den weiblichen. Deshalb finden sich vor allem die Ersteren in Kultur. Schade, denn die weiblichen Pflanzen entwickeln äußerst wohlschmeckende, an Stachelbeeren erinnernde, etwa 2 cm lange Früchte. Doch die Suche nach einer weiblichen Pflanze bleibt meist vergebens.

Auch zwei weibliche Sorten aus dem Osten, „Ananasja Mitschurina“ und „Klara Zetkin“, die wegen größerer, bis 4 cm langen Früchten ausgelesen wurden, sind bei uns nicht erhältlich. Die weißen, im Juni erscheinenden Blüten, knapp 1,5 cm breit, strömen einen feinen Duft aus.

„Actinidia kolomikta“, in den Bergwäldern Ostsibiriens, der Mandschurei und Japans beheimatet, bevorzugt einen frischen Gartenboden und warme, sonnige Standorte, kommt aber auch im Halbschatten gut zurecht – aber dort werden weniger gefärbte Blätter ausgebildet.

Überhaupt ist es kaum vorstellbar, dass wir es hier nicht mit einer gärtnerischen Sorte zu tun haben, sondern mit einer Pflanze, wie sie in der Natur wächst, so unwirklich sehen die Blätter aus. Sie wird bei uns 3 bis 5 m hoch; und sie sollte an Pergolen, an Mauern oder in einen Baum hineinkletternd, gezogen werden. Dazu benötigt sie einen Draht, eine Kette oder Ähnliches, an der sie sich hochwinden kann.

Wer noch einen entsprechenden Platz im Garten oder am Haus frei hat, sollte sich diesen schönen Schatz pflanzen. Auch Katzen lieben übrigens „Actinidia kolomikta“ im Austrieb, dann scheinen besonders feine Gerüche freigesetzt zu werden. So wurde eine Pflanze bei uns fast durch Katzen zerstört. Eine kleine Manschette um den Wurzelhals kann aber übermäßig innigen Kontakt zum Strahlengriffel verhindern!

 

Eike Jablonski (LTA)

 

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