Wildkräuterwanderung in Uewerkäerjeng
Gaart an Heem Uewerkäerjeng hatte zur Wildkräuterwanderung geladen, und das Interesse war groß: vierzehn Interessierte Sammler aus vier Generationen fanden sich an einem sonnigen Samstagmorgen im Mai voller Vorfreude am Treffpunkt ein.
In einer kurzen Vorstellungsrunde wurde schnell klar, warum: in Vergessenheit geratene Schätze wollten wiederentdeckt werden, es sollte Ersatz her zum Schnittlauch im Kräuterquark, und die Pfadfinder wollten die passende Antwort parat haben, wenn die Kinder fragen, was dort alles am Wegesrand wächst
Die Kräuterpädagogin Christiane Hoffmann stieg deshalb direkt in die Materie ein. Blätter, Blüten, Stiel, Geruch: die Erkennung und eindeutige Bestimmung der Kräuter ist das A und O wenn man sie nachher weiterverarbeiten möchte. Verwechselungsgefahr muss man auf jeden Fall ausschließen, denn auch giftige Pflanzen finden sich in Luxemburg.
Dazu kommt noch, dass man aus hygienischen Gründen nicht direkt am Wegesrand oder an Kreuzungen mit Wildwechsel sammelt und keine geschützten Pflanzen entfernt. Über allem steht der Respekt vor der Natur: denn auch wenn die Kräuter scheinbar einfach so wachsen, will man doch den kleinstmöglichen Fußabdruck hinterlassen.
Bald wurde in der Gruppe eifrig über Dolden- und Lippenblütler gefachsimpelt, hier wurden Hummelkarusselle entdeckt, dort kriechender Günsel und Gundermann zerrieben, gerochen, unter der Lupe beäugt und gut gelaunt lamentiert, dass man doch schon wieder die Hälfte vergessen habe, bei so vielen interessanten Wildkräutern.
In einer ungedüngten Wiese eines großzügigen lokalen Bauers ging es schließlich unter strahlend blauem Himmel ans Sammeln. Klee und Wiesenknoblauch, Schafgarbe, Wiesenlabkraut und -bärenklau wuchsen dort in Hülle und Fülle, und sollten auf den Tisch. Eine Portion Giersch kam ebenfalls in die Tüte, und dann ging es in den vorbereiteten Saal, wo unter fachmännischer Anleitung von Christiane Hoffmann gewaschen, geschnippelt und gemeinsam gekocht wurde.
Das Resultat: Ein herrlicher Kräuterdip (ganz ohne Schnittlauch) auf Brot, Wildkräutersalat mit gesammelten Blüten hübsch garniert, als Hauptgang Kräuter-Quiche. Ein oder zwei Schlückchen Schafgarben-Wein durften natürlich ebenfalls nicht fehlen, zur Feier des Tages. Alles in allem ein wirklich interessanter und gelungener Tag.
Wenn auch Sie oder Ihre Sektion daran interessiert sind, eine geführte Kräuterwanderung durchzuführen, melden Sie sich bei uns über das Kontaktformular auf www.ctf.lu