Vielseitig talentierter Dill … zeigt auch Phosphormangel an
Dill muss man haben, denn er macht leckere Gerichte noch schmackhafter. Man muss ihn haben von Frühjahr bis Herbst, bevor der erste Frost ihm den Garaus macht. Warten Sie also keinen Tag länger und säen Sie gleich Anfang August noch einmal Dill, falls Sie den Termin Mitte Juli versäumten. Ohne mehrfaches Säen gibt es Lücken im Angebot von frischem Dill aus dem Garten.
Dill wächst meist praktisch von selbst, sät sich auch selbst aus. Das ist besonders erfreulich, falls einige Samen den Winter überstehen und im nächsten Frühjahr von selbst Dill wachst, ohne dass man was dazu tut.
In manchen Gärten will Dill allerdings partout nicht wachsen. Die Samen keimen schlecht, die Pflanzen wachsen zögerlich und werden bald gelb. Alarm! Dill ist Anzeigerpflanze für Phosphormangel. Gedeiht Dill unbefriedigend, ist dringend eine Bodenuntersuchung fällig, mit der festgestellt wird, welcher Mangel genau vorliegt und wie er zu beheben ist, auch zum Wohl anderer Nutzpflanzen im Garten.
Außerdem ist gut zu wissen, dass Dillsamen relativ niedrige Keimfähigkeit hat und die Pflanze selbst Spätentwickler ist. Also immer ausreichend Samenkörner streuen in unbedingt unkrautfreien Boden.
Grundsätzlich ist Dill nicht anspruchsvoll, wünscht sich nur einen gepflegten Gartenboden in gutem Zustand mit einem Schuss Feuchtigkeit ohne stauende Nasse. Man sät Dill reihenweise oder breitwürfig, stets an einen warmen, sonnigen, geschützten Platz in ,lockere Erde.
Es gibt mehrere gute Sorten. Die bekannteste ist die tetraploide ‘Tetra Dill‘ mit standfesten Stängeln und vielen Blattern. Auch ‘Herkules‘ ist tetraploid, ziemlich spät und blüht weniger schnell als andere Sorten. Daher sät man vorzugsweise diese Sorte im Frühjahr ab März/April. ‘Dukat‘ hat vergleichsweise intensives Aroma. Wer im Topf ziehen will, säe ‘Dill Farnblattrig‘.
Dill würzt außer Gurkengerichten jegliche Art Frischkäse, Kräuterbutter und Salate. Dill macht Appetit, wirkt wassertreibend, lindert Blähungen, verhilft stillenden Muttern zu viel Milch. Trocknen lasst sich Dill schlecht, doch kann man gut portionsweise einfrieren.
Im Übrigen ist Dill nicht nur etwas fürs Kräuterbeet, sondern macht sich mit den herrlich filigranartigen Blütenständen gut in Sommerstraußen. Wer also locker-bunte Mischungen einjähriger Sommerblüher liebt, sollte unbedingt immer etwas Dill dazu tun.
Ilse Jaehner