Achtet auf die Wurzelballen
Sie müssen locker und feucht sein. Im Oktober wird gepflanzt, was das Zeug hält, laubabwerfende Sträucher und Bäume, frühjahrs- und sommerblühende Stauden. Alle wachsen umso besser an, je mehr man darauf achtet, dass das Wurzelwerk sachgemäß und schonend behandelt wird. Das beginnt gleich nach dem Kauf.
Gehölze oder Stauden mit „nackten Wurzeln“ soll man immer sofort pflanzen, jedoch vor dem Pflanzen, nach eventuellem Rückschnitt beschädigter oder extrem langer Wurzeln, mehrere Stunden tief ins Wasser stellen. Falls eine sofortige Pflanzung unmöglich ist, an einer geschützten, schattigen Stelle Pflanzen in Erde so einschlagen, dass alle Wurzeln bedeckt sind. Gießen!
Mit Jute oder Netzen umhüllte Wurzelballen größerer Solitärgehölze vor dem Pflanzen für mehrere Stunden in Wasser stellen, desgleichen Container, damit sich Ballen und Containerinhalte durch und durch mit Wasser sättigen.
Unterbleibt dies, gefährdet das den Pflanzerfolg, weil ausgetrocknete Wurzelballen nach der Pflanzung aus der Erde nicht genügend Wasser aufnehmen. Da nützt auch reichliches Gießen nicht. Umfangreiche, aber etwas lockerere Ballen, die trotz Umhüllung im Wasser auseinanderfallen könnten, deckt man mit Jute ab und überbraust sie mehrmals gründlich, bis auch sie gut durchfeuchtet sind. Vor der Wasserkur kümmert man sich um den Zustand vor allem der Wurzelballen von Containerpflanzen. Leider geschieht das oft nicht, was manche Pflanzen das Leben kostet.
Häufig werden Ballen vor dem Pflanzen nicht aufgelockert, obwohl sie stark durchwurzelt sind, die Wurzeln dichten Filz bilden, besonders in den äußeren Bereichen und unten, wo die Wurzeln aus Not schon durch die Abflusslöcher der Container wachsen. Kommen solche Wurzelballen unaufgelockert in die Erde, tun sich Pflanzen schwer mit der Bildung neuer Wurzeln, da der Wurzelfilz die Bildung wüchsiger, junger Wurzeln verhindert.
Ergebnis, die Pflanzen entwickeln sich schlecht, wachsen nicht, gehen eventuell im ersten, zweiten, ja gar im dritten Jahr nach der Pflanzung ein, vor allem, wenn es wenig regnete. Die Ballen bleiben in der Erde, wie sie eingesetzt wurden, hart und verklumpt. Ein Todesurteil.
Darum lockert man die Ballen wenn möglich von Hand vorsichtig auf, feste, mit Hilfe eines Messers. Recht lange Wurzeln, die nicht genügend Platz im Pflanzloch hätten, werden eingekürzt. Alle Wurzeln müssen ausreichend Platz haben. Allgemein Pflanzen so tief setzen, wie sie zuvor standen.
Ilse Jaehner